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206 Route 34. OUDJDA.

30km Turenne (600m; H. Fournier, H. Ledere, beide ärm-
lich
), aufblühendes Kolonistendorf in wasserreicher Gegend; viel
Halfaausfuhr.

Die Landstraße senkt sich von Turenne, streckenweise durch
Wald, hinab zur Tafnabrücke; flußaufwärts in der Ferne die künf-
tige
Bahnstation Smala Sidi-Medjahed, ein Spahilager (S. 408).

55km Lalla-Marnia (365m; H, de France, H. de la Re-
naissance
), eigentlich L.-Maghrnia, an der Stätte des Römer-
kastells
Numerus Syrorum 1844 bei dem Feldzuge gegen Marokko
gegründet und nach dem Grabe einer weiblichen Heiligen benannt,
jetzt der wichtigste Grenzort Oraniens, seit 1895 Freihandelsplatz,
mit bedeutendem, von den Marokkanern viel besuchten *Sonntags-
markt
. Lalla-Marnia ist das Eingangstor der Plaine des Angad
oder Pl. d’Ondjda, einer nördl. von dem Trarasmassiv (s. unten)
und dem fruchtbaren, gleichfalls nur von Berberstämmen bewohnten
Dj. Beni Snassen (1420m), südl. von der Hauptkette des Tellatlas
begrenzten Hochsteppe. Auf der alten Karawanenstraße über Tâsa,
den Schlüssel Nordmarokkos, nach Fês sind seit dem Zuge Sidi
Okba’s
(S. 336) alle Angriffe der Araber gegen Marokko erfolgt.

Von Lalla-Marnia führt s.w. eine neue Straße (Diligence), halbwegs
über die Grenze, durch die öde Steppe nach (ca. 25km) Oudjda oder
Udschda (683m; H. Figari, gut), dem angeblich im X. Jahrhundert durch
die Statthalter von Tlemcen gegründeten Hauptorte von Ostmarokko,
1844, 1859 und neuerdings 1907 durch die Franzosen besetzt. Die sehr
malerische Stadt (ca. 8000 Einw.), die fruchtbarste Oase der Angad-
steppe
, liegt zwischen Oliven- und Obstgärten unweit des Oued Isly,
des Schlachtfeldes von 1844 (S. 231). Man betritt die Stadt, an der Kubba
gl. N. vorüber, durch das Nordtor (Bâb Oulad Amran), in dessen Nähe r.
die wenigen Häuschen des Judenviertels (Mellah, S. 96) sind. Im südl.
Stadtteile, durch Gärten und Viehweiden von der verfallenen Stadtmauer
geschieden, erhebt sich die Kasba oder Dâr él-Machsen (S. 109), der Sitz
des marokkanischen Statthalters (Amel). Von der Sidi Okba geweihten
Hauptmoschee der Stadt, an der Nordecke der Kasba, gelangt man n.ö.
zum Sûk (S. 349). Bei dem Osttor (Bâb Sidi Abd el-Wahâb) ist der
Lagerplatz der Karawanen. Wichtiger Donnerstagsmarkt. Berühmte
Pferderennen, im Anschluß an die Rennen von Lalla-Marnia (Oktober).

Die Straße nach Nemours verläßt Lalla-Marnia nördl. durch
Hügelland, überschreitet den Oued Mouïlah, einen Nebenfluß der
Tafna, bei dem kleinen Bade Hammâm Sidi-Cheikh, mit salini-
schen
Quellen (33° C.), und steigt dann in Kehren, an der (l.) Kubba
Sidi-Abdallah
vorüber, zu dem durch seine schönen Bergformen
berühmten Trarasmassiv hinauf.

In der Nähe der Paßhöhe des Col de Bab-Taza (812m), im
Dj. Masser, ist ein Galmeibergwerk, welches ebenso wie die Minen
des nahen Dj. Maaziz von einer belgischen Gesellschaft ausgebeutet
wird. In vielen Kehren, unweit der Onyxbrüche bei der Kubba
Sidi-Brahim
vorbei, n.ö. hinab in das Tal des Oued Zebaïr.

86km Nédroma (400m; Whs.), in einer fruchtbaren Talmulde
prächtig gelegen, altertümliches Berberstädtchen von 4900 Einwoh-
nern
, mit schönen mittelalterlichen Moscheen und einem wegen der